Sommerlager Westernohe 1994

Impressum

Die Lagerzeitung wurde geschrieben und zusammengestellt von:

Martin Wirth, Ina Münstermann (Ömma), Christiane Körner (Jani), Martina Klein (Mama Tina), Sebastian Stange, Ina Hempel, … und allen, die zu den Ereignissen beigetragen haben.

Sie wurde unter widrigsten Umständen erstellt. Eine kreischende Wölflingsmeute, nur ein halb so großer Jupitrupp, aber ebenso laut, Wespennahkämpfe und gnadenlose Hitze erschwerte die Arbeit ungemein.
Trotzdem haben wir es geschafft, diese Lagerzeitung des Stammeslagers 1994 im Bundeszentrum Westernohe fast druckfertig zu erstellen.

Nur Geträumt
hier einmal etwas anders

Freibier allen Leitern
sollt Ihr kaufen
und ’nen roten Ferrari
Bargeld jeder Zeit
und ’nen Nerz für meine Maid
wir wollen Dolce Vita pur
und ’ne Goldene Rolex-Uhr
aus der Schweiz

Flens

Die Problemecke
(Dr. Flinki beantwortet Ihre Fragen und Probleme)

1. Florian (Wölfling): Ich hab sooo heimweh, weil es hier keine Schränke und Türen gibt. Es gibt keinen Fernseher, und ich muß mir die Brote ständig selber schmieren. (Seufz)

Dr. Flinki: Gehen Sie zu Mama Tina (junge Leiterin und Psychater) und lassen sie Ihren Tränen freien Lauf. Anschließend begeben Sie sich zu Ihrem Leiter Schoorse und lassen sich ihre schlechte Laune verderben. Zum Schluß trinken Sie noch einen Schluck Zitronentee aus dem Kanister in der Jurte. Wenn das alles nicht hilft, setzen Sie sich an das Lagerfeuer und singen Lied Nr. 38 (Nur Geträumt).

***

2. Stefan (Jupi): Ich habe akute Laboraphobie (Arbeitsangst). Gibt es eine schnelle Behandlung, denn die Hälfte des Lagers ist schon vorbei, und ich habe nur wenig getan?

Dr. Flinki: Begeben Sie sich zu Schoorse und lassen sich zusammensch… (durch lautstarkes Reden). Sollte diese Behandlung bei Ihnen nicht anschlagen, begeben Sie sich in die Kalt-Dusch-Behandlung von Tippi, fassen klare Gedanken, überwinden Ihren inneren Schweinehund und schöpfen neue Kraft und Mut zur Arbeit.

***

3. Martina (junge Leiterin): Ich krieg ’ne Krise! Helft mir!!

Dr. Flinki: Holen Sie sich ein Seil aus der Jurte, damit Sie nicht von der Palme herunterfallen und singen auch Lied Nr. 38.

***

4.Georg (Wölfling): Ich stinke sooo! Was kann ich dagegen tun?

Dr. Flinki: Waschen Sie sich zur Abwechselung einmal. Benutzen Sie viel Seife, schrubben Ihren ganzen Körper sehr gründlich und duschen mit viel warmen Wasser. Diese Behandlung hat 90%ige Erfolgschancen.

***

5. Kevin (Jupi): Ich werde beim Duschen wegen meiner schwarz-gelben Unterhose immer so schräg angeschsut. Gibt es Abhilfe?

Dr. Flinki: Wechseln Sie Ihre Unterwäsche mindestens alle zwei Tage oder benutzten Sie „Pampers for Boys“.

***

6. Jani & Ina (Pfadis): Wir haben solche Depressionen. Wa sollen wir tun?

Dr. Flinki: Schmollen Sie (Anleitung bei Pfadi Sebastian). Gehen Sie sonst auch zu Mama Tima oder Schoorse. Schauen Sie so ernst wie möglich, und ziehen Sie die Mundwinkel bloß nicht nach oben.

Teilnehmer

Wölflinge:
Florian Fuhrmann (8 Jahre, Flo)
Miriam Bremer (8 Jahre, Miri)
Sarah Siebert (12 Jahre, Shammy)
Georg Becker (8 Jahre)
Esther Siebert (10 Jahre, Astloch)
Maike Bremer (6 Jahre,)
Daniela Adam (6 Jahre, Ela)
Felix Adam (6 Jahre)
Philipp Adam (8 Jahre)
Manfred Klein (7 Jahre, Manni)
Sabrina Thul (10 Jahre)
Mandy Franzke (9 Jahre)
Bastian Hilmer (9 Jahre)
Lisa Kaluza (11 Jahre)

Jupis:
Dennis Tappert (10 Jahre, Marzipankartöffelchen)
Christian Hauf (12 Jahre, Rumkugel)
Sebastian Hauf (10 Jahre, Drops)
Martin Schweitzer (11 Jahre, Säugling, Svenja)
Kevin Push (12 Jahre, Babyface)
Stephan Rudolphi (11 Jahre, Rudolphi, Regenwurm)
Patrick Mann (12 Jahre, Pätrick)

Pfadis:
Leonard (14 Jahre, Leo) und
Sebastian (15 Jahre, Rübennase) Stange
Christiane Körner (13 Jahre, Jani)
Ina Münstermann (14 Jahre, ömma)

Leiter:
Andreas Burzlaff (33 Jahre, Abu)
Martin Wirth (22 Jahre)
Ina Hempel (26 Jahre)
Michael Schoor (23 Jahre, Schoorse)
Jens Strzala (24 Jahre, Flens)
Martina Klein (17 Jahre, Mama Tina)
Matthias Tieplod (26 Jahre, Tippi, Ippit)
Andrea Münstermann (23 Jahre, Hoffi)
Hermann Streck (24 Jahre, Hermi)
Hans Dieter Motzbäuchel (28 Jahre, Faxe)
Jens Münstermann (40 Jahre)
Anke Knobauch (25 Jahre)

Lagergrundgesetz (LGG)

§1: Ein Leiter hat immer recht

§2: Hat ein Leiter einmal nicht recht, tritt sofort §1 in Kraf

§3: Die Anweisungen der Leiter sind ohne Widerspruch zu befolgen

§4: Bei „Nichtbefolgen“ von §3 wird sofort „LSD*“ verordnet

§5: Alle Leiter sind von den niederen Küchendiensten befreit

*: LSD: Lokus-Schrupp-Dienst

Helmstedt Blues

Wir kommen aus Niedersachen angerannt
aus einer Stadt, die wird Helmstedt genannt
-Oho-
vom Stamm St.Ludgeri: Das sind wir!!

Ob Pfadfinder groß, ob Pfadfinder klein,
wir freuen uns auf die Fete
und schwingen jedes Bein
-Oho-
die Pfadfis aus Helmstedt: Das sind wir!!

Mit uns hat man Spaß, mit uns hat man Freude;
wir sind nun mal total witzige Leute
-Oho-
die Pfadis aus Helmstedt: Das sind wir!!!

Lagerwitze

Situation: Florian kommt zur Leiterrunde
Florian: „Schoorse, meine Luftmatratze ist kaputt.“
Schoorse: „Laß sie hier; ich schaue sie mir an.“
Fünf Minuten später.
Florian: „Hast Du schon nachgeguckt?“
Schoorse: „Ich hab sie aufgeblasen, aber es ist noch nichts zu sehen.“
20 Minuten später.
Florian: „Wollt Ihr hier drei Tage sitzen?“
Leiter: „Warum?“
Florian: „Bei mir hat es drei Tage gedauert, bis die Matraze Luft verlor.“

***

Situation: Reflexion
Philipp: „Ich fand heute alles schön; nur das Duschen fand ich blöd!“

***

Situation: Lagerplatz
Manni kommt nur in Unterhose und langem T-Shirtüber den Lagerplatz gelaufen.
Schoorse: „Manni, hast Du eine Hose an?“
Manni mit großen Augen und Zeigefinger im Mund: „Ja, natürlich.“
Schoorse: „Dann schau mal nach unten.“
Manni schaut nach unten: „Oh, hab ich wohl vergessen.“

***

Situation: Wäschewaschen
Tippi zu Mama Tina: „Wäscht Du auch Dein „Kleines Schwarzes“?“
Mama Tina: „Was ist den das?“
Tippi: „Mußt Du Abu fragen.“

***

Situation: Abendrunde 23.00Uhr
Leiter: „Die Jupis und Wölflinge müssen jetzt ins Bett.“
Ela: „Es ist schon sooo spät; das lohnt sich doch gar nicht mehr.“

***

Situation: Gruppenfoto in Rennerod
Ina (Leiterin) bekommt eine Glasflasche in den Nacken: „Ich glaub ich spinne!“
Felix (Wölfling): „Ja, das kann wohl sein.“

Lied für die Jupis
(Melodie: "über den Wolken" von Reinhard Mey)

Ja ich singe Euch ein Lied
über die Leiden eines Jupis,
Jupi sein ist ja so schwer,
denn er muß auch einiges leisten,
Wasser tragen, Holz holen gehen,
waschen und dann auch noch Duschen,
Zelt aufräumen ist ein Graus,
denn die Mutter macht es ja zu Haus.
Helmstedt im Lager –
Sieben Blaue sind auch mit dabei.
Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man,
wären mit Ihnen gestorben und dann,
wäre, was uns groß und wichtig erscheint
plötzlich nichtig und klein.

Martin Wirth (Leiter der Jupistufe)

Regeln für den Prügelsack

1.) Geprügelt wird sich nur auf einer dafür vorgesehenen Bank.

2.) Geprügelt wird nur mit Stoffsäcken, die mit Stoffresten gefüllt sind.

3.) Gürtellinie abwärts und Hals aufwärts sind Tabuzonen. (Po ausgeschlossen)

4.) Verloren hat derjenige, der als erster herunterfällt.

5.) Der Gewinner bleibt solange auf der Bank, bis er entweder ….
(hier verließen den Verfasser die Gedanken. Anm. d. Red.)

Tagesgeschehen

1. Tag: Donnerstag
Abfahrt 06.30Uhr, Aufbau der Zelte, Einräumen, schlafen oder auch nicht

2.Tag: Freitag
Lagerbauten, Sitzbänke, Bannermast aufstellen, Feuerstellen „finden“ und ausgraben, Holz holen, Hacken, Lagerfeuerrunde

3. Tag: Samstag
Kothe stürzt um 05.00Uhr morgens ein, Küchenvordach angebracht, in Kluft zur Messe, die nicht stattfand. Faxe hat Geburtstag. Es git Eis auf seine Kosten!

4. Tag: Sonntag

Krombachtalsperre, in Kluft zur Messe, die stattfand. (Manni schlief sofort selig an Martins Seite ein)

5. Tag: Montag
Spiele, Spiele vermischt mit ein wenig Regen und einem kurzem Gewitter, dies rief sogleich eine Modenschau der Regenkleidung ins Leben. Endlich Stockbrot am Lagerfeuer

6.Tag: Dienstag
Rote Karte für den Küchendienst, Red Bull für Tina wurde vergessen. Zu Fuß zum Butterweck (ehemaliger geographischer Mittelpunkt Deutschlands) – ein unendlich langer Weg.
Belohnt wurden wir mit Wassermelonen bis zum Abwinken, und die Wölflinge fragten um 21.00Uhr: „Wann dürfen wir endlich ins Bett?“

7. Tag: Mittwoch
Ab zur Holzbachschlucht. Die Pfadis, Abu, Hoffi und Martin gehen zu Fuß. Der Rest fährt mit Bussen. Abu und Hoffi legen Wegzeichen für das Geländespiel, die keiner findet.

8. Tag: Donnerstag
Grundreinigungstag für alle und alles; Kinder, Klamotten und Zelte.
Zazikiquark und Pellkartoffeln mit Schale wurden zum Abend in Massen verzehrt.

9. Tag: Freitag
Fußballturnier; unsere Mannschaft hat überragend gespielt, es hat nur keiner gemerkt. Rüsthausbesuch, wo es zufällig auch Eis gab.

10. Tag: Samstag
Besuch der Kristallhöhle. (Bei den Außentemperaturen ganz angenehm)
Abends ein kleines Fest mit Programm, das dann wegen Dunkelheit auf den nächsten Tag vertagt wurde. Eierkuchen und Stockbrot ohne Ende.

11. Tag: Sonntag
Morgens Messbesuch und der blinde Rückweg zum Lager mit Martin an der Spitze. Es sind alle heil angekommen.
Lagerolympiade mit folgenden Disziplinen:
Rückwärtsweitsprung; Pompfenweitwurf; Supersooker-Dosen-spritzen, später wurde daraus Ball-Dosenwerfen; blinder Wassertransport; Sackhüpfen; Dreibeinlauf; Bogenschießen und Seifencatchen auf einer Plane (freundliche Leigabe des Stammes Exodus, auch Exitus genannt).
Festakt 2. Teil

12. Tag Montag
Die Nacht haben einige draußen verbracht und wegen wegen unendlich viel Morgentau entfällt das Waschen. Baden in der Krombachtalsperre, Pfadis machen mit Abu eine Paddeltour auf der Lahn.

13. Tag: Dienstag
Fototermin im Freien. Zu nachtschlafender Zeit (ca. 07.00Uhr) stehen die Jupis bei Knoten und Bünde ihren Pfadfinder. Wir hatten Besuch von einem anderen „Stern“. Wieder haben wir den Kids mit ihren Halstüchern die Augen verbunden und blinde Schlange gespielt zwecks Foto. Die Pfadfinder finden nur stolpernder Weise ihren Weg.
Limburg: Inspektion eines in der Nähe gelegenen Flusses (es handelt sich nicht, wie angenommen, um die Elbe). Wir danken ömma für ihren Zwischenruf „Fulda“, aber, dies sei angemerkt, war auch nicht richtig. Auflösung des Rätsels: „Fluß mit vier Buchstaben (Lahn)“.
Auf jeden Fall haben wir eine Dombesichtigung gemacht und wurden von einer Nonne begleitet.
Gemeinsamer Kinobesuch, bei dem auch der Fitteste eingeschlafen ist.

14. Tag: Mittwoch
Abbau und Abfahrt gegen 14.00Uhr

Nachwort

Diese Lagerzeitung gibt sicher nur einen kleinen Einblick in das Geschehen des Sommerlager ’94 in Westernohe.

Neben den vielen lustigen Ereignissen gab es auch Streit.
Jedoch haben wir es immer geschafft, den Streit aus unserem Lager zu verbannen.

Es war ein Lager, das uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Wir hoffen, daß wir immer wieder solche Lager erleben dürfen und damit Pfadfinderleben pur.

Bis zum nächsten Lager

Gut Pfad!